
Bangkok, 13.02.2022
Lieber Walter / Picco
Lange ist es her, wo wir in unserer Jugend die Samstag-Nachmittage, unsere Freizeit im Pfarreizentrum St. Maria, im Sedelwald etc. miteinander gestaltet, verbracht hatten; wo wir in vielen Pfingstlagern uns auf das schönste im ganzen Jahr vorbereitet hatten: Das Sommerlager der Pfadfinderabteilung Emau!
Und jeder, der dabei war und nach so vielen Jahren auf YouTube die Video-Clips wieder-erlebt, fühlt sich im Nu zurück in der Zeit, erinnert sich plötzlich an längst Vergessenes, entdeckt die Charakter seiner «Pfadigschpänli» neu. Für diese Trouvaillen aus der Vergangenheit versuchte ich vor wenigen Tagen telefonisch Dich zu erreichen, stattdessen hinterliess ich eine Kurzmitteilung auf den automatischen Telefonbeantworter, doch warst Du wohl zu beschäftigt für die Entgegennahme eines Kompliments. Beim ersten Versuch unseren gemeinsamen Pfadikollegen Jürg Wiederkehr / Pen aus ~ 8’500 Kilometern Distanz zu erreichen, war ich nach dem zweimaligen Ertönen des Summtons auf Anhieb erfolgreich und die Telefonverbindung kam über das weltweite Satellitennetzwerk zustande. Jürg / Pen und ich sind uns vor ein paar Jahren zufälligerweise wieder begegnet und hatten uns mündlich unsere Lebensläufe erzählt. Gestern hatten wir erneut ein Déja-vu!
Das Schicksal hatte bei uns beiden auf eigenartig ähnliche Weise zugeschlagen und beim Zuhören seiner Lebensgeschichte wurde mir vergegenwärtigt und bestätigt, wie das Leben in unserer hochtechnologisierten, wohlorganisierten und hochzivilisierten Welt, insbesondere in der Schweiz, auf ganz tragische, abstrakt komische, ja gar auf entartete und unvorhersehbare Art und Weise einem ein Schnippchen schlagen kann, auf das unsere Gesellschaftsordnung mit den gegenwärtig gültigen Gesetzestexten noch überhaupt nicht vorbereitet ist, weil in den Gesetzesbüchern noch keine adäquate Anpassung für eine aktuellere Ausprägung stattgefunden hat.
Genauso wie Pen wurde ich schon in jungen Jahren aus gesundheitlichen Gründen als «erwerbsunfähig» beurteilt. Zur Lebensgeschichte von Pen will ich mich in diesem Schreiben nicht weiter äussern, kann es auch nicht, doch will ich dennoch mein Bedauern kundtun und zum Ausdruck bringen, dass der Vater Staat m. E auch in seinem Fall absolut lösungslos und unfähig dasteht, das Potential der Bürger der Schweizer Bevölkerung in einem höheren Effizienzgrad zu nutzen!
Was meinen Lebenslauf anbelangt, will ich stichwortartig Dir einen Überblick geben über meine Position, damit Du eine Idee bekommst, weshalb ich Deine Hilfe, oder besser gesagt «einen Tipp» von Dir benötige: Gegenwärtig bin ich juristisch in ein Vernehmlassungsverfahren mit der Militärversicherung involviert, worin es kurz zusammengefasst darum geht, dass meine unheilbare lebenslange Krankheit Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) während des längeren Militärdienstes (Uof und Abverdienen des Korporalsgrades) in der Sanitätsgebirgskompanie auf dem Lukmanierpass beim Iglubau und der Übernachtung darin erstmalig aufgetreten war, und wie in der Folge der Gesundheitsschaden medizinisch und juristisch abgewickelt worden war; darum geht es.
Wenn Du Dich für mehr Details diesen Fall betreffend interessierst, so findest Du ~ 50 Einträge auf meiner Webseite www.staatsschreiber.com.
Nun zum Gefallen, um den ich Dich hiermit freundlich bitte: In einem ausführlichen YouTube-Video mit Markus Somm (Nebelspalter) berichtet der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli u. a. über seine Teilnahme an der ersten UN-Blauhelm-Mission in Namibia im Jahr 1989. – Auch ich hatte bereits den Marschbefehl in Bern erhalten und hätte entsendet werden sollen, wenn nicht unser* Schulkommandant der Sanitätsrekrutenschule, Oberst i Gst Hans Gall, aus Mangel an Unteroffizieren mich stattdessen in die Gebirgskompanie eingeteilt hatte, wo in der Folge oe Krankheit zum Ausbruch kam. Darüber möchte ich dem äusserst sympathischen Chef der Armee einen persönlichen Brief schreiben und benötige dafür seine Hausadresse in Oberkirch – Weisst Du, an welcher Adresse er wohnt? Ich glaube, dass Du diesen Gefallen mir erweisen kannst.
Pfadfindergrüsse aus Fernost
Fabian / Möggi
Bangkok, 14.02.2022
Lieber Jürg / Pen
Da bin ich nochmals und nachfolgend, im Anhang findet sich ein zweiseitiger Brief, den ich Dir zur Weiterleitung an Picco zusende; bitte per WhatsApp weiterleiten.
Auf Deutsch gesagt; hat es mich aufgewühlt, um nicht zu sagen: «erschüttert»! Zwei Lähmungen erlebt und danach ein Leben lang erwerbsunfähig…. – Und bei mir ein Wangenschleimhautabstrichresultat – positiv – und danach ein Leben lang erwerbsunfähig….
Unter uns gesagt: Der Chef der Armee, Thomas Süssli hat zwei Töchter, welche im Alter meiner Tochter sind. Und wenn diese, unsere nächste Generation «in den Militärdienst gelockt» werden, so wie sich die Führung, die Leitung der Armee ausdrückt, so soll sie die Versicherung als Versicherung betreiben und nicht als «Verunsicherung»! Bis Ende Februar hat die Militärversicherung beim Kantonsgericht eine Fristerstreckung mit folgender Begründung ersucht: «Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung sowie anderer fristgebundener Geschäfte ist es uns nicht möglich, diese Frist einzuhalten.»
Seit 30 Jahren arbeite ich nichts mehr und stelle fest, dass die Stelle, die mich aus dem System geworfen hat, wegen der hohen Arbeitsbelastung beim Gericht jammert. – Das ist doch allerhand!
Es wäre da noch die Option, den Brief an Thomas Süssli seiner Ehefrau, Frau Birgit Höntzsch zu senden, doch denke ich und bin zuversichtlich, dass er, der Picco, die prominente Familie schon kennt und weiss, wo sie wohnt, und aus dem Datenschutz kein Geheimnis macht….
Im Sinne des Pfadfindermottos: Allzeit bereit, auch Dir, Pen,
♥-liche Grüsse aus Fernost